Wälder und Klimaschutz
So speichern Wälder Kohlenstoff
Neben Ozeanen sind Wälder und Moore die größten Kohlenstoffspeicher. Der Wald spielt für die Klimaschutzleistung aber gleich in dreifacher Hinsicht eine Rolle. Die erste ist die Menge Kohlenstoff, die im natürlichen Ökosystem Wald in den lebenden und abgestorbenen Bäumen sowie im Waldboden eingelagert ist. Diese Kohlenstoffmenge nennt man „Waldspeicher“. Wie groß dieser Speicher ist, kann durch die Intensität der Bewirtschaftungsform beeinflusst werden. Wenn bei intensiver Bewirtschaftung mehr Holz genutzt wird als nachwächst, werden die Kohlenstoff-Vorräte abgesenkt und der Waldkohlenstoffspeicher wird kleiner.
Wird der Kohlenstoff außerhalb des Waldes vorrübergehend in Holzprodukten wie Möbeln, Papier oder Baumaterial gespeichert, spricht man vom „Holzproduktspeicher“. Als dritte klimaschützende Eigenschaft von Wald und Holz wird die CO₂-Substitution angesehen. Das heißt, dass Holz andere energieintensivere Produkte oder Materialien ersetzt. So kann Holz zum Beispiel anstelle von Stahlträgern im Bau eingesetzt (stoffliche Substitution) oder Pellets sowie Hackschnitzel zur Strom- und Wärmeerzeugung statt Kohle und Öl genutzt werden (energetische Substitution).
Klimaschutzbeitrag deutscher Wälder
Das Bundeslandwirtschaftsministerium gibt für den deutschen Wald- und Holzproduktespeicher plus Substitution insgesamt eine Senke von 127 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr an. Im Bezug auf die Gesamtemissionen Deutschlands von etwa 900 Millionen Tonnen CO₂ jährlich (2014) stellen die Negativemissionen im Bereich Wald also einen Klimaschutzbeitrag dar.
Da sie große Mengen Kohlenstoff speichern, sind Wälder ein wichtiger Faktor, um dem globalen Klimawandel entgegenzuwirken. Doch auch sie sind vom Klimawandel betroffen: Veränderte Wetterbedingungen stellen sie vor große Herausforderungen. Mehr →